"1512. T. arvense L. (Acker-K. — Perückerl-K. — Woll-K.)
Wurzel spindelig. Stengel 3"—1' hoch, aufrecht, steif, fast einfach oder schlaff-buschigverästelt, sammt den Blattstielen und Blättern angedrückt- oder abstehendbehaart, bis zottig. Blätter gestielt, 3zählig, die obersten vom Blüthenstande entfernt. Blättchen lineallänglich oder keilig, spitz, stumpf oder ausgerandet, ganzrandig oder vorne schwach gezähnelt, gras- oder graulichgrün, zuweilen sammt den Nebenblättern hellroth gefärbt. Nebenblätter ganzrandig, der unteren Blätter lanzettpfriemlich, der oberen eilanzettlich, zugespitzt. Blüthen in länglichen, zuletzt verlängertwalzlichen, einzeln nacktgestielten Aehren, seltener in sich nicht verlängernden, kugeligen oder eiförmigen, einzeln nacktgestielten Köpfchen. Blüthen stiellossitzend, aufrecht. Kelche 10nervig, wolligzottig, bei der Fruchtreife unverändert. Zähne pfriemlichborstlich, gleichlang, länger als die Kronen, zottiggewimpert, bei der Fruchtreife abstehend. Kelchschlund mit einem haarigen Ringe besetzt. Kronen klein, röthlichweiss, von den langen Zotten der Kelchzähne überdeckt und dadurch der Blüthenstand sehr rauhhaarig uud röthlichgrau. Durch die perückenartigen Aehren oder Köpfchen ausgezeichnet.
Juli — Herbst
Aendert ab:
- α spicatum. Gedrungener, steifer. Stengel einfach oder oben gabelästig, nebst Blättern und Nebenblättern meist sich hellroth färbend. Nebenblätter fast an den Stengel augedrückt. Blüthenähre steifaufrecht gestielt, zuletzt walzlichverlängert, bis 1,5" lang und 0,5" breit.
- β capitatum. (T. Brittingeri Weitenweber.) Schlanker, schlaffer. Stengel buschigverästelt. Aeste fädlich. Blätter etwas graulich. Nebenblätter schmäler, länger, abstehend. Köpfchen nickendgestielt, kugelig oder kugeleiförmig, 1/3" lang und fast so breit, zuletzt nicht verlängert.
Beide Formen stechen in der Natur gesehen bedeutend gegeneinander ab und bleiben cultivirt unverändert.
Auf mageren Aeckern nach der Ernte, auf sandigen oder lehmigen Brachen, besonders über Quarzsandunterlage niedriger und bergiger Gegenden, vorherrschend auf Bergäckern der Mühlkreise, z. B. in grossen Heerden bei Hellmonsödt, Reichenau, Freistadt, Windhaag u. s. w. und über Donaualluvium bei Engelszell, auf Lehmgründen in Urfahr, wellsandigen Aeckern in Donauauen. Ueber Kalkconglomerat um Kremsmünster auf schlechten Aeckern und in Holzschlägen sehr gemein, über Wienersandstein auf Aeckern bei Inzersdorf unweit Kirchdorf, um Mondsee u. s. w. im ganzen Gebiete zerstreut, nicht überall häufig.
β Seltener und vereinzelt unter var. α. Auf lehmigen, entblössten Stellen in Nähe von Ziegelschlägereien in Urfahr, z. B. hinter dem Rieseneder-, Füger- und Leyssenhofe."
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